Schlauch in der Nase

Morgen habe ich seit langem mal wieder eine Schluckuntersuchung. Das ist ziemlich doof. Da bekomme ich nämlich einen Schlauch durch die Nase bis in den Hals gesteckt, an dem eine kleine Kamera ist. Dann muss ich eine eklige grüne Flüssigkeit trinken und dann nochmal dasselbe grüne Zeug als Brei. Und dabei schaut die Ärztin, ob ich richtig schlucken kann.

Und Mama ist ziemlich aufgeregt deswegen, denn davon hängt ab, ob ich endlich anfangen darf, essen zu üben oder nicht.

Eigentlich kann ich inzwischen ganz gut schlucken. Das Problem ist, dass dabei bisher immer auch ein bisschen Nahrung in die Luftröhre statt in die Speiseröhre lief. Und das kann sehr gefährlich werden.

Deswegen darf ich immer noch nicht anfangen, Essen zu üben. Früher durften Mama und Papa versuchen, mir ganz minikleine Löffelchen Brei zu geben, aber nach der letzten Schluckuntersuchung, die jetzt schon sehr lang her ist, gar nicht mehr, allerhöchstens etwas Wasser oder etwas, woran ich nur lecken muss.

Ich finde das ehrlich gesagt gar nicht so schlimm, ich mag sowieso nichts im Mund, weil ich das einfach nicht gewöhnt bin, weder Essen noch die Zahnbürste und schon gar keine Schläuche. Als Baby wurde mir nämlich ganz oft der Schleim aus dem Mund und Hals abgesaugt, und heute auch noch ab und zu, und das ist fast so doof wie ein Schlauch in der Nase.

Stöpsel im Bauch

Einen Schlauch in der Nase, durch den ich mein Essen bekommen habe, hatte ich als Baby auch ganz lange, bevor ich den Schlauch im Bauch bekommen habe. Das heißt, eigentlich ist es gar kein Schlauch, sondern eher ein Stöpsel. 

Hier könnt ihr nochmal ganz genau sehen, wie das aussieht. Das ist auch in Mamas Buch „Auf dem Spielplatz“ alles genau erklärt. 

Den Stöpsel nennt man „Button“. Der steckt in einem Loch in meiner Bauchdecke, die „Stoma“ heißt. Eigentlich ist es ein kleiner Tunnel, dessen Innenwände längst verheilt sind, wie bei einem Ohrloch.

Durch diesen Tunnel führt ein kurzes Röhrchen direkt in meinen Magen, und innen sitzt ein kleiner, mit Wasser gefüllter Ballon, damit das Röhrchen nicht aus dem Bauch rutschen kann.

Der Schlauch, durch den mir mein Essen mit einer großen Spritze gegeben wird, wird nur an den Stöpsel drangemacht, wenn er gebraucht wird.

Wann kommt der Stöpsel weg?

Oben auf dem Bild seht ihr, wie das bei Marie aus Mamas Buch „Auf dem Spielplatz“ aussieht. Das könnte aber genauso gut ich mit meinen Eltern sein.

Den Stöpsel im Bauch werde ich noch sehr, sehr lang haben, egal, wie die Untersuchung morgen ausgeht. Denn selbst wenn Mama und Papa mir endlich Essen geben dürfen, wird es noch lang dauern, bis es richtig gut klappt und noch viel länger, bis ich das ganze Essen, das ich brauche, um wenigstens nicht noch dünner zu werden als ich eh schon bin, über den Mund zu essen.

Also drück mal bitte alle Daumen für morgen, damit ich wenigstens langsam damit anfangen kann!

Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist…

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