Gestern hatte ich ja meine Schluckuntersuchung. Und es gibt gute Neuigkeiten! Die Gefahr, dass Essen oder Flüssigkeit beim Schlucken den falschen Weg in die Luftröhre nimmt, ist nicht mehr so groß. Das heißt, ich darf anfangen, essen und trinken zu üben!
Mama und Papa und meine Logopädin werden trotzdem erst mal ganz vorsichtig mit sehr kleinen Mengen anfangen, denn so richtig begeistert bin ich meistens nicht, wenn ich irgendwas in den Mund bekommen soll. Das bin ich halt überhaupt nicht gewohnt. Trotzdem finde ich Essen total interessant. Also, wenn andere es machen. Ich will da immer genauestens zuschauen, auch beim Kochen. Aber wenn dann der Löffel in meine Richtung kommt, kriege ich doch immer etwas Bammel…
Ansonsten hat die Ärztin mit ihrer Kamera noch gesehen, dass mein Kehlkopf noch ziemlich weich ist. Das schlabbert alles ein bisschen rum, deswegen mache ich auch so komische Geräusche beim Atmen. Hoffen wir mal, dass es fester wird, wenn ich weiter wachse…
Heldinnentag
Und weil ich die Heldin des Tages und die Untersuchung so doof war, hat Mama mit mir zur Belohnung noch was ganz Tolles unternommen: Wir waren in der Erfahrungswelt im Schloss Freudenberg. Dort kann man ganz viele Sachen machen, die man hören, sehen und fühlen kann.
Ich habe mit einem Hammer Trommeln zum Singen und mit einem Klöppel Gongs und Tamtams zum Klingen gebracht, ich habe in einer ganz großen Klangschale gelegen und auf einem Klangstuhl gesessen, der hinten Gitarrensaiten hat, auf denen ein Mann gespielt hat. Und bei all diesen Klängen ist bei mir richtig viel passiert. Das war total schön und entspannend!
Ich habe mit den Händen verschiedene Naturmaterialien gefühlt und bin barfuß im Sand herumgelaufen.
Ich habe mit den Füßen verschiedenfarbiges Licht an und ausgeschaltet und mein Essen vor dem Kamin bekommen, in dem ein Feuer gemacht wurde.
Herbstimpressionen und Aegilops
Wisst ihr, was Aegilops ist?
Mama und ich wussten es bis gestern auch nicht und hätten schon gar nicht gedacht, dass wir mal selbst welchen aussäen würden.
Das ist quasi die Ur-Form vom Weizen, aus dem sich alle anderen Arten entwickelt haben, und das sind immerhin um die 40, wovon Dinkel, Emmer und Einkorn die bekanntesten sind.
Und wir waren dabei, wie die alle im wunderschönen Außengelände ausgesät und beschriftet wurden. Das war richtig spannend!
Wir können das Schloss Freudenberg in Wiesbaden allen nur wärmstens empfehlen! Es ist nicht gerade barrierefrei, aber die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um den Aufenthalt so schön und unvergesslich wie möglich zu machen!
2 Gedanken zu “Olé olé olé olé!!!”
Oh, wie wunderbar! Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Essenüben. Wenn Mama und Papa leckere Sachen auftischen, wird das bestimmt.
Und zur Barrierefreiheit: Da gibt es wohl überall noch viel zu tun… :/ Umso schöner, dass es wenigstens den Mitarbeiter*innen ab Herzen lag, wenn schon das Gemäuer es nicht hergab!
Herzlichen Glückwunsch!
Was für eine wichtige Erkenntnis, ab jetzt könnt ihr ohne Sorgen üben. 🙂