Zappelliesje 2.0

Dass ich ein Zappelliesje bin, wisst ihr ja schon lange. 

Und je größer und stärker ich werde, desto zappel.

Und: je später der Abend, desto zappel! 

Wer mich immer nur morgens sieht – zum Beispiel in der Schule oder bei den allermeisten Arztterminen – kann sich unter “Zappeln” gar nicht so recht was vorstellen, denn in Bewegung bin ich ja immer, fahre im Sitzen die ganze Zeit Fahrrad – nur halt ohne Fahrrad – und kann mich im Liegen mittlerweile im Handumdrehen – oder eher: im Lenchenumdrehen –  ein paar Meter weiter bewegen.

Zappelalarm

Aber „Zappeln” trifft auch nicht so ganz, was da abends passiert. Man könnte eher sagen: Es zappelt mich. Ich kann das gar nicht beeinflussen, und je müder ich werde, desto weniger. Das heißt auch: je müder, desto zappel!

Es ist ein bisschen wie durchgekitzelt Werden. Du musst irgendwie lachen, aber eigentlich möchtest du auch, dass es aufhört. Vor allem, wenn du ja schlafen sollst und irgendwie auch willst. Aber das Einschlafen hat bei mir ja schon immer sehr lang gedauert.

Deswegen habe ich letztes Jahr ein neues Medikament bekommen. Das heißt Backofen – oder so ähnlich. Wenn du es genau wissen willst, frag besser mal die Mama. 

Jedenfalls musste ich dafür extra ein paar Tage ins Krankenhaus, weil man damit ganz langsam anfangen und nachts auf einem Fernseher gucken musste, wie es mir geht.

Und weil die Mama wissen wollte, ob das Zappeln vielleicht auch vom Kopfgewitter kommen könnte – das bei mir zum Glück nicht so doll ist und – toi toi toi – keine Anfälle macht, haben sie mir auch – mal wieder – so eine schicke Mütze mit lauter Knöpfen auf den Kopf gebastelt, um zu messen, was bei mir im Gehirn nachts so abgeht. 

Na ja, das Einzige, was abging, war dann irgendwann die Mütze. Denn Knöpfchenmütze und Zappeln vertragen sich nicht so gut. Das war übrigens nicht das erste Mal, dass wir dort über Nacht waren und am Ende nicht wirklich etwas gemessen wurde. Siehe auch Eier sind Ar…mleuchter oder: Das neuste EEG-Desaster… Das Chloralhydrat hat sich übrigens auch nicht wirklich zum Schlafen bewährt.

Und was hat das Backofen jetzt gebracht? 

Erst mal sehr viel, denn quasi ab Tag 1 bin ich abends in Nullkommanix eingeschlafen, statt erst mal eine Stunde oder länger herumzutoben. Und so war es auch meistens in den acht Monaten, in denen ich Backofen – oder wie das heißt – bekommen habe. 

Warum haben wir trotzdem wieder damit aufgehört?

  1. Dafür, dass ich immer so schnell eingeschlafen bin, war ich dann aber auch noch viel öfter und länger nachts wach als vorher. Morgens kam ich dann nicht aus dem Bett und habe den Schlaf dann manchmal in der Schule nachgeholt oder war einfach zu nichts zu gebrauchen.

  2. Meine Kinderärztin hat sich sehr große Sorgen gemacht, dass ich nachts beim Schlafen nicht genug Luft bekomme. Das kann nämlich mit Backofen passieren. Obwohl ich deswegen ja eigentlich extra so lang im Krankenhaus war, um aufzupassen, dass ich trotzdem genug Luft bekomme.

    Ob die Kinderärztin übertrieben hat, weiß ich nicht. Schließlich denkt sie auch, dass die Mama mir nur Wasser und Brot gibt und ich darum nicht zunehme. Dabei wissen eigentlich alle anderen, dass das auch am vielen Zappeln liegt. Jetzt haben wir eine andere Kinderärztin.

  3. Ich war in letzter Zeit noch verschleimter als sonst, und auch das könnte vielleicht vom Backofen kommen. So genau weiß man das natürlich nie, aber der Papa war sicher, dass das so ist.

  4. Gegen das Zappeln am Abend hat es eigentlich nicht wirklich geholfen. Also, unterm Strich mehr mögliche Nachteile für mich als wirkliche Vorteile.

Und jetzt?

Mittlerweile ist das ganze Backofen wieder aus mir rausgeschlichen und ich zappele abends wieder länger und ich zappele immer noch manchmal nachts. Außerdem war ich in den letzten Wochen auch manchmal sehr verschleimt und zweimal krank und habe deswegen auch unseren Schulausflug in den Tierpark verpasst. Das war blöd. 

Aber jetzt freue ich mich erst mal auf meinen Urlaub mit Papa – in einer Woche geht’s los. Danach gehen wir wieder ins SPZ und überlegen, was mir sonst noch helfen könnte. 

Falls du oder dein Kind das mit dem Zappeln am Abend selbst kennst, sag doch mal bescheid, was euch hilft!

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