Mein Doppelleben

Man könnte sagen, es gibt Neuigkeiten, obwohl, so neu sind sie inzwischen gar nicht mehr, denn ich habe mich in meinem neuen Leben schon ganz gut eingelebt. Das war auch gar nicht schwer, denn es könnte schlechter laufen. Ich habe jetzt nicht nur zwei Wohnungen, sondern zu meinem echten Papa nun auch noch einen Bonuspapa, den ich um den Finger wickeln kann – zumindest seine lustigen Löckchen, die man wunderbar langziehen kann. Er heißt Robinson, wie der mit der Insel, und hat nicht nur die Mama sehr lieb, sondern auch mich. Darauf lege ich auch Wert!

Außerdem kann er ziemlich gut malen, also richtig gut, nicht nur ganz nett, wie die Mama. Vielleicht habt ihr es schon irgendwo gesehen, wenn nicht, werdet ihr das bestimmt bald, denn die Mama macht jetzt überall Werbung für ihn. Oder ihr schaut auf Pintorloco.com nach. Pintorloco ist Spanisch und heißt „verrückter Maler“, und ich finde, das passt ziemlich gut zu ihm!

Zu meinem Geburtstag habe ich zweimal Geschenke bekommen – eigentlich dreimal, denn ich hatte dieses Jahr auch endlich mal eine richtig tolle Geburtstagsparty. Der Nikolaus war auch zweimal bei mir – und in der Schule habe ich ihn sogar persönlich getroffen. Und an Weihnachten gibt es bestimmt auch zweimal Bescherung.

Die Woche über wohne ich bei Mama und am Wochenende bei Papa. Das ist zum Glück nicht weit weg, und wisst ihr was? Ich fahre ja immer noch mit demselben Bus zur Schule, und mittwochs bringt unser cooler Busfahrer mich nach der Schule einfach direkt zu Papa. Sehr praktisch!

Mit meinen Geburtstagsgästen war ich im Puppentheater Barbarella, es gab „Petterson bekommt Weihnachtsbesuch“

Wohnugssuche und Umzug

Das ist alles sehr aufregend, schon, als Mama angefangen hat, Kisten zu packen und nach und nach Möbel abzubauen – sie hat versucht, das heimlich zu machen, aber ich habe es natürlich trotzdem gemerkt. Und als sie mir dann meine neue Wohnung und mein neues Zimmer gezeigt hat, habe ich mich ziemlich darauf gefreut, dort endlich einzuziehen. Ich habe nämlich ein sehr schönes großes Zimmer. Da passt problemlos mein ganzer Fuhrpark rein. Außerdem haben wir einen breiten und langen Flur, wo ich wunderbar mit meinem NAGGL-Laufrad langwetzen kann oder mit dem Lauftrainer, aber den mag ich gerade nicht so.

Es war gar nicht so einfach, eine passende Wohnung zu finden, in die ich vor allem mit dem Rollstuhl gut reinkomme. Außerdem arbeiten Mama und Robinson beide zu Hause und brauchen ein Büro und ein Malatelier. Wir haben aber Glück gehabt und plötzlich ging es ganz schnell.

Also, ich find’s gut. Und ich glaube, für Mama und Papa ist es so auch besser, sie sind jetzt wieder viel netter zueinander. Und ich freue mich jedes Mal, wenn ich in mein anderes Zuhause komme.

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